sommer
Wenn die winterlichen Sternbilder die abendliche Himmelsbühne verlassen, folgen die mit weniger hellen Sternen besetzen Bilder des Frülings. Diese beherbergen jedoch eine Vielzahl von Galaxien, d.h. Sternsysteme ausserhalb unserer Milchstrasse.
Eine prominente Ansammlung dieser Objekte ist der sogenannte Virgohaufen, benannt nach dem Sternbild Jungfrau (lat. Virgo). Dieser Galaxienhaufen ist etwa 60 Millionen Lichtjahre entfernt. Die hier gezeigte Aufnahme entstand mit einem Objektiv aus der Zeit des Kleinbildfilms und einer modernen CMOS-Kamera. Dies ergibt einen kleineren Bildausschnitt als beim Kleinbildformat, jedoch eine bessere Auflösung.
Mai 2018, Zeiss Jena Sonnar 3,5/135
Kamera: ASI1600mmc, 60 x 30 sec


© L.Stephan 2018

Wegen ihrer Lage nahe der Deichsel des Großen Wagens kann diese schöne Galaxie in Mitteleuropa prinzipiell das gesamte Jahr über beobachtet werden. Ihren höchsten Stand am Himmel erreicht sie im Frühjahr.
In der dritten Version des Kataloges von Charles Messier, der 1781 veröffentlicht wurde, erhielt sie die Nr. 101, daher die Kurzbezeichnung M101.

Mit einer Entfernung von 22 Millionen Lichtjahren ist sie 9 mal so weit entfernt wie der berühmte Andromedanebel. Der Durchmesser von 170.000 Lichtjahren übertrifft den der Andromedagalaxie um 30.000 und den unserer Milchstrasse um etwa 70.000 Lichtjahre.

Unser Blick fällt senkrecht auf die Spiralscheibe, deren Winkeldurchmesser knapp ein halbes Grad beträgt - das entspricht fast dem Vollmond. Beim Blick durch größere Fernrohre deutet sich die Spiralstruktur an und vereinzelt sind Aufhellungen in den Spiralarmen erkennbar, die auf Wolken ionisierten Wasserstoffs (H-II-Regionen) und eine aktive Sternentstehung hinweisen.

Das Bild beinhaltet Aufnahmen vom 24.03. bis 4.04.2020 in den Kanälen Luminanz, Rot, Grün, Blau und H-alpha mit insgesamt 17,4 Stunden Belichtungszeit.

© L.Stephan 2020